Einführung

Zu den Stationen:

Hallo! Wir sind das Kollektiv Decolonize Dortmund. Wir haben uns mit der kolonialen Vergangenheit der Stadt Dortmund auseinandergesetzt. In diesem Audiowalk wirst du durch verschiedene Stationen im Dortmunder Stadtraum geführt, die aufzeigen, wie sehr die deutsche Kolonialgeschichte noch in gegenwärtiger Infrastruktur moderner Städte verankert ist. Wir wollen dabei nicht nur ein Bild der unaufgearbeiteten kolonialen Vergangenheit für die Stadt Dortmund aufzeigen, sondern diese in den Kontext des politischen Klimas und Kalküls deutscher Politik, Geschäftsleuten, Missionaren etc. setzen. Die deutsche Kolonialgeschichte hat Auswirkungen, die bis heute zu spüren sind, trotzdem wird diese Geschichte wenig bis gar nicht besprochen und sogar verleugnet. Als Kollektiv von Schwarzen Menschen und Menschen of Color wollen wir dazu beitragen, Wissen über Zusammenhänge und Netzwerke von Kolonialität für Schwarze Menschen und für von Rassismus betroffene Menschen zugänglicher zu machen. Wir glauben, dass dieses Wissen uns helfen kann, uns durch diese Gesellschaft zu navigieren. 

Vor allem ist uns wichtig, die koloniale Gewalt die sich in der Infrastruktur europäischer Städte versteckt, zu veranschaulichen. Europäische Städte und damit auch deutsche Städte funktionieren als Repräsentations- und Erinnerungsräume der europäischen Geschichte. Das schreibt die postkoloniale Stadtforscherin Noa K. Ha (Ha:2021). Das heißt, dass im öffentlichen Raum, also auf Straßen und Plätzen die Geschichte eines Landes/eines Kontinents sichtbar wird und hier auch wichtige Personen für diese Geschichtserzählung mit Denkmälern geehrt werden. Außerdem ist der Stadtraum auch der Ort, in dem sich eine Nation den Menschen vor Ort und Besucher*innen präsentiert. Somit kann durch Stadt, durch Straßen, Architektur, Infrastruktur und Denkmäler eine Geschichte erzählt werden und Ideologien, die diese Geschichte beeinflusst haben, fügen sich dort ein. 

Europas Städte müssen in die Geschichte kolonialer und imperialer Vorgänge eingeordnet werden, so Ha (Ha:2021). Sie sind Handels-, Eroberungs- und Ausbeutungsnetzwerke. Orte von besonderer Wichtigkeit für die kolonialen Visionen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich viele Zusammenhänge zur Kolonialgeschichte finden lassen. Hier setzt unser Kollektiv an. Wir wollen aktiv die koloniale Gewalt, die sich in den Stadtraum eingeschrieben hat entinnern, wie Noa K. Ha es beschreibt. Das bedeutet diese Geschichte aufzuzeigen, zu erzählen und damit eine Reproduktion dieser Gewalt zu verringern. Die Geschichten, die nicht erzählt werden, sind es nicht nur wert gehört zu werden, sie sind wichtig für die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Stationen die wir ausgewählt haben sollen einen kleinen Beitrag dazu leisten. Und nun zu den Stationen.

Begebe dich an den auf der Karte angezeigten Ort, starte die Audiodatei und lass die Geschichte auf dich wirken. Alternativ kannst du die Audiodateien auch zu Hause abspielen. Falls dir ein Begriff aus dem Text nichts sagt, schau gerne im Glossar auf unserer Website nach. Vielleicht kannst du ihn dort finden. Bitte beachte die Triggerwarnungen, bevor du dir den Podcast anhörst. 

Wir wünschen dir viel Spaß beim Durchstöbern!